Komponentenanalyse [auch: Merkmalanalyse] (fem, Sg.), (Lehnwort-)
Kompositum aus lat. compōnere
„zusammenstellen“ und griech. análysis „Zergliederung“.
Die K. ist ein theoretischer
Ansatz zur Beschreibung von Wortbedeutungen, der historisch auf die strukturalistische Semantik
zurückgeht (cf. Coseriu (1974)) und durch Katz/Postal (1964) seinen theoretisch
ausgereiften Charakter erhielt.
Voraussetzung für die K. ist die
Annahme, daß sich die Bedeutung von sprachlichen Ausdrücken in elementare,
universell gültige, binäre Bestandteile [auch: semantische
Merkmale/Seme/Komponenten] zerlegen lässt und man somit das gesamte Lexikon
einer Sprache beschreiben kann.
(1)
Mensch :
[+BELEBT, +MENSCHLICH]
(2)
Mann : [+BELEBT, +MENSCHLICH, +ERWACHSEN,
-WEIBLICH]
(3)
Junggeselle : [+BELEBT, +MENSCHLICH, +ERWACHSEN,
-WEIBLICH,
-VERHEIRATET]
(4)
Hocker : [+MÖBELSTÜCK,
+SITZGELEGENHEIT, +FÜR EINE
PERSON, -RÜCKENLEHNE, -ARMLEHNE]
(5)
kriechen :
[+FORTBEWEGUNG, +AUF DEM BODEN, +MIT ARMEN UND
BEINEN]
Die K. ist u.a. Bestandteil der Merkmalssemantik,
Wortsemantik, Transformationsgrammatik, Interpretativen Semantik, Generativen
Semantik und der Wortfeldtheorie.
Literatur:
-
Grewendorf, G., Hamm, F., Sternefeld, W.: Sprachliches Wissen. Eine Einführung in
moderne Theorien der grammatischen Beschreibung. Frankfurt 1999, S. 305-316
-
Schwarz, M., Chur, J.: Semantik. Ein Arbeitsbuch.
Tübingen 1996, S. 37-46
Autorin:
Eda Kockesen